Alex
Ich traute meinen Augen nicht.
Ein Auto, ich erkannte es als Simons Wagen, hielt mit hoher Geschwindigkeit auf
Josh zu. Manfred schlug auf die Hupe ein und blendete auf. Josh wirbelte herum
und machte plötzlich einen schnellen Satz über die Grundstücksmauer.
Simon folgte dem kleinen
Sprint, trat dann aber auf die Bremse. Es half nicht viel, sein Auto knallte in
die Mauer, nur eine Sekunde nachdem Josh dort im Vorgarten verschwunden war.
Auch Manfred bremste zügig und sprang aus dem noch rollenden Fahrzeug. Ich
beugte mich vor, zog die Handbremse an und informierte seine Kollegen über mein
Handy.
Es ging plötzlich alles ganz
schnell: Simon kämpfte sich hinter seinem Airbag hervor und versuchte
auszusteigen. Manfred war gleich zur Stelle und sein Sohn sprang ebenfalls nach
draußen. Sein Gesicht war rot vor Wut und Angst.
Dann stiegen wir alle aus dem
Auto. Mum, Linda und Peter gingen direkt zu Florian und dem sichtlich verwirrten
Josh und führten die Beiden zum Bus, wo Josh sich erstmal hineinsetzte. Florian
blieb an der offenen Tür stehen, lehnte seinen Kopf an den Rahmen und hielt
seine Hand. Es war beinahe still, bis Domis Stimme explodierte.
„Lass mich durch, ich polier
der Mistsau die Fresse!“ Doch Manfred hielt seinen Sohn fest umklammert.
„Dominik, ich verstehe deine
Wut, aber halte dich zurück... Er könnte verletzt sein.“
„Soll er doch verrecken, der
Irre. Ich reiß dem Kerl den Arsch auf!“
„Das würde dir wohl gefallen,
du kleine Kröte. Ich erwische euch noch, auch du stehst auf meiner Liste.“
Simons gezischte Antwort war gut hörbar.
„Schluss jetzt, beide. Herr
Warnebrink, ich rate ihnen zu schweigen. Sie machen es nur noch schlimmer.“ Mein
Stiefpaps war wieder ganz der Kommissar, seine versteinerte Miene ließ keine
Rückschlüsse auf seine Emotionen zu, allerdings blitzte Wut in seinen Augen auf.
Die Sirenen von zwei
Streifenwagen und einem Krankentransport lenkten unsere Aufmerksamkeit in die
andere Richtung.
Manfred sprach kurz darauf mit
dem Notarzt, welcher dann auch gleich zu Josh kam.
„Ich bin okay, nur etwas durch
den Wind, geht schon.“
Der Arzt nickte und ging zu
Simon, der bereits vor seinem Auto stand, lässig an das Wrack gelehnt. Dieser
stieß den Doc zur Seite.
Die Polizisten standen mittlerweile daneben und diskutierten heftig, wer ihn nun
mitnehmen würde. Der Doc wollte ihn zur Sicherheit ins Krankenhaus bringen, die
grüne Fraktion hätte ihn am liebsten gleich eingebuchtet.
Ein weiteres Auto rollte heran,
Hendrik und Luka hielten hinter Manfreds Auto an. Sofort stürmten sie zu
Florian.
„Wo ist Josh? Was ist
passiert?“ Luka klang leicht panisch und sah seinen Bandkollegen im Auto sitzen.
Hendrik und er atmeten erleichtert auf und sahen dann was wirklich passiert war.
„Das war kein Unfall, oder?
Simon wollte euch umbringen?“
Josh nickte Luka zu. Ich selber
war noch zu keinem Wort fähig, langsam griff der Schock auf mich über. Einer
meiner besten Freunde wäre beinahe, vor unser aller Augen, getötet worden.
„Ich will mit ihm reden.“ Josh
umklammerte Florians Hand dabei so heftig, dass Letzterer das Gesicht
schmerzlich verzog und leise aufstöhnte, worauf Josh die Umklammerung mit
schuldbewusster Miene lockerte.
„Okay, aber ich komme mit“,
meinte der Referendar dazu. Sie gingen auf Simon zu und Florian legte seinen Arm
schützend um die Schulter seines Freundes.
Grüner ließ sie etwas zögerlich
durch.
„Warum, Simon?“
Simon spuckte ihm vor die Füße.
„Du hast mein Leben versaut, Arschloch!“
„Ich habe dein Leben versaut?
Hab ich dich etwa zu dieser dummen Erpressung gezwungen? Oder dazu, mein Auto zu
beschädigen? Ich bin nicht für deine Fehler verantwortlich!“
Simons Körper spannte sich an.
„Du selbstgerechter Heiliger. Tust hier so unschuldig und vögelst mit einem
Lehrer. Du bist Abschaum und ich mach dich kalt, verlass dich drauf. Da kann dir
dein Fickstü...“
Simon konnte das Wort nicht
mehr beenden. Josh versuchte zwar ruhig zu bleiben, aber als Warnebrink Junior
seinen Freund beleidigte, setzte irgendwas bei ihm aus und seine Faust landete
mit einem knirschenden Geräusch auf Simons Nase.
„Josh!“ Florian umklammerte
sofort seinen Freund, als dieser weiter auf den ehemaligen Mitschüler losgehen
wollte. Dominik war sichtlich begeistert und feuerte ihn an.
„Beruhig dich, Schatz, bitte.
Er ist es nicht wert.“ Der Referendar redete beschwichtigend auf ihn ein.
„Du hast mir die Nase
gebrochen!“ Simon wurde vom Arzt zum Rettungswagen gebracht.
„Er hat nur getan, was der
Airbag vergessen hat!“ Dominiks Begeisterung war unangemessen, aber
verständlich. Peter warf ihm einen warnenden Blick zu und er verstummte sofort.
Sein Gesichtsausdruck wandelte sich in einen hilflos-verzweifelten.
„Sorry, Pete, echt. Aber du
hast doch auch gesehen was er vor hatte.“
„Ich bin auch sauer, schockiert
und was weiß ich. Aber dein Vater kümmert sich um den Dreckskerl, damit wir uns
nicht auch noch unglücklich machen. Simon ist es nicht wert. Ich versteh dich
trotzdem, Domi, aber damit helfen wir keinem. Josh geht es gut und nur das
zählt. Es ist niemand“, er warf einen Blick auf Simon, dem das Blut aus der Nase
schoss, “fast niemand verletzt.“
Linda spürte, dass es auch in
mir brodelte, legte ihre Arme von Hinten um meinen Bauch und kuschelte ihren
Kopf auf meine Schulter. Peter hatte ja Recht. Trotzdem hätte ich Simon auch
gerne in kleine Stücke gehackt. Selbst jetzt, mit blutiger Nase und einer
kommenden Anklage wegen versuchten Mordes, blieb er überheblich, kalt und völlig
ungerührt. Er war wirklich überzeugt, dass Josh ihm alles eingebrockt hatte.
Es kam wieder Bewegung in die
Reihen der Beamten. Der Arzt bestand darauf, dass Simon zuerst ins Krankenhaus
gefahren werden sollte. Einer der Polizisten stieg mit in den Rettungswagen und
erklärte ihn für vorläufig festgenommen.
Unsere Clique sammelte sich am
Bus und Manfred kam hinzu.
„Also, Simon ist in Gewahrsam.
Meine Kollegen werden, für die Dauer des Krankenhausaufenthalts, eine Wache vor
dem Zimmer postieren. Möglicherweise hat er ja eine Gehirnerschütterung.“
Dominik platzte dazwischen.
„Was soll der sich erschüttert haben? Das ich nicht lache.“
Peter griff nach seiner Hand
und Manfred fuhr, seinen Sohn ignorierend, fort.
„Wenn der Arzt grünes Licht
gibt kommt er in Untersuchungshaft. Joshua, eigentlich bräuchten wir jetzt noch
deine Aussage. Wenn es für dich okay ist machen wir das morgen. Das Wesentliche
habe ich meinen Kollegen schon erzählt, sie werden das Protokoll vorbereiten.
Wenn du keine Ergänzungen hast müsstest du nur unterschreiben.“
Josh nickte. „Ja, ist okay. Ich
will das Konzert heute bringen und es gibt noch viel zu tun. Er läuft ja nicht
weg. Werde ich Ärger bekommen?“
„Theoretisch ja, er kann dich
wegen Körperverletzung belangen. Allerdings halte ich eine Verurteilung für
unwahrscheinlich, du standest schließlich noch unter Schock. Für ihn sieht es
allerdings anders aus. Für die Erpressung und die Sachbeschädigung wäre er ja
vielleicht noch mit einer Bewährung davongekommen, aber das war ein versuchter
Mord. Das Gericht unterscheidet nur bedingt zwischen einem Versuch und einem
tatsächlichen Mord. Das du noch lebst verdanken wir nicht ihm. Es gibt keine
mildernden Umstände. Im Klartext: er kann mit mindestens 15 Jahren rechnen.“
Plötzlich war es still. Das
wäre eine harte Strafe.
„Shit, fuck“, kommentierte
Domi, was uns allen ein Lächeln entlockte.
„Naja, erstmal müssen wir ihm
nachweisen, dass die Aktion geplant war, sonst kommt er vielleicht mit Todschlag
davon. Die Kollegen besorgen sich noch heute einen Durchsuchungsbefehl. Dann
schauen wir mal, ob er irgendwas dazu hinterlassen hat. Und jetzt alles
einsteigen, ich spendiere ein zweites Frühstück für unser aller Nerven.“
Die Aufforderung brach den Bann
über uns. Auch Luka und Hendrik, die Manfred mit eingeladen hatte, begaben sich
zu ihrem Auto und folgten uns.
Damit begann nun der schöne
Teil dieses wichtigen Tages.
Joshua
Wir saßen bereits ein paar
Minuten in einem kleinen Bistro, ganz in der Nähe von Florians Wohnung. Das
kurze aufflackern der guten Stimmung war wieder abgeebbt. Mechanisch kaute ich
auf meinem Croissant und sah die Bilder des Angriffs immer wieder vor meinem
inneren Auge. Meine Knie wurden weich und ich war froh zu sitzen.
„Josh…“ Mein Schatz schaute
mich etwas betreten an. „Du weißt, ich verabscheue Gewalt …“ Es folgte eine
kleine Pause, die mich nervös machte.
„Aber du hattest verdammt noch
mal jedes Recht das zu tun. Und danke, dass du mich verteidigt hast. Es war
vielleicht nicht so, wie ich es mir gewünscht habe, es bedeutet mir aber viel,
dass du zu mir stehst.“
Ich lächelte ihn an und griff
nach seiner Hand.
„Wir gehören zusammen und
werden alles durchstehen. Er hätte dich nicht angreifen dürfen, dann wäre nichts
passiert. Dieser Typ hat einfach keine Ahnung von Liebe, sonst würde er
verstehen was uns verbindet.“
Mit einem Mal schlug die
Stimmung in etwas anderes um, alle rutschten etwas näher an ihre jeweiligen
Partner und Partnerinnen. Es wurden verstohlene Blicke getauscht.
Domi ließ sich von Peter mit
dem mittlerweile dritten Nutellabrötchen füttern. Alex fing an zu kichern und
die besagte Naschkatze drehte sich mit dem Gesicht zu uns, eine Augenbraue
fragend nach oben gezogen. Plötzlich brachen wir alle in schallendes Gelächter
aus. Domi war um Mund und Nase komplett mit der klebrig-süß-braunen Masse
verschmiert.
Hastig griff er nach den
Servietten und rieb sich notdürftig über das leuchtend rote Gesicht. Aber es
reichte nicht.
„Ich verschwinde mal kurz im
Waschraum, bis gleich!“ Und schon war er auf dem Weg.
„Ich … äh … geh mal nach dem
Rechten sehen“, stotterte Peter und lief Dominik hinterher.
Nach ungefähr zwanzig Minuten
kamen sie tatsächlich zurück. Dominik war sauber und grinste entrückt, Peter
auch. Wir konnten uns lebhaft vorstellen, was die beiden im Waschraum getrieben
hatten. Beide langten noch mal kräftig zu.
Manfred setzte dem Frühstück
ein jähes Ende. „Macht euch bitte fertig, auf der Autobahn dürfte die Hölle los
sein.“
Wir packten zusammen, Dominik
wickelte noch ein Brötchen ein und steckte es in seinen Rucksack. Dann brachen
wir auf.
Alex und
Florian nahmen mich in ihre Mitte, als wir die Parkplatzstraße überquerten und
ich mich suchend umsah. Vermutlich würde ich noch in den nächsten Wochen Angst
vor Straßen jeder Art haben. Meine Hand schmerzte etwas, einer der Knöchel hatte
sich leicht blau gefärbt, vermutlich hatte ich mir da was gestaucht. Dieser
Mistkerl hatte aber auch eine verdammt harte Nase.
„Zum Glück bin ich nur Sänger
und nicht Gitarist, sonst könnten wir glatt absagen“, warf ich ein.
„Deine Hand sieht aber viel
besser als Simons Breinase aus. Soviel Wumms im Oberarm hätte ich dir nicht
zugetraut.“ Florian zog es vor zu dem Thema zu schweigen, deswegen leistete Alex
Aufbauarbeit.
„Ich mir auch nicht. Irgendwas
im Kopf hat ‚Klick’ gemacht und dann ist es einfach passiert.“
„Er wird es überleben. Vielleicht hast du ihm am Ende sogar noch einen Gefallen
getan.“
Ich schaute Alex irritiert an. „Wieso einen Gefallen?“
„Naja, bisher sah er, für ’nen
Kerl, ja nicht soooo schlecht aus. Mit der Matschnase interessiert sich im Knast
vielleicht kaum einer für ihn. Aua!“
Linda boxte ihm gegen den Arm.
„So was Geschmackloses will ich von dir nicht mehr hören.“
Florian grinste nur und nickte
bestätigend in ihre Richtung. Ich spürte, dass auch ihm die Situation zusetzte.
Vermutlich hatte er mich im Geiste schon von der Motorhaube abkratzen müssen.
Manfred setzte dem Frühstück
ein jähes Ende. „Macht euch bitte fertig, auf der Autobahn dürfte die Hölle los
sein.“
Wir packten zusammen, Dominik
wickelte noch ein Brötchen ein und steckte es in seinen Rucksack. Dann brachen
wir auf.
Florian
Wir kämpften uns fast eine
Stunde durch den Verkehr, bis wir an der Stadthalle ankamen. Auf dem Platz
tummelten sich bereits mehrere dutzend Leute, bauten Stände auf und räumten die
Auslagen ein. Es war fast schon wie auf dem CSD. Regenbogenflaggen und Poster
der Aidshilfe dominierten das Gesamtbild. Wir stiegen aus und teilten uns auf.
Ich wäre gerne bei Josh geblieben, aber wir wollten hier erstmal auf Abstand
gehen.
Es fiel mir, gerade jetzt,
unheimlich schwer ihn gehen zu lassen. Der Schreck vom Morgen saß noch tief. Für
einen Moment glaubte ich ihn verloren zu haben. Aber er hatte es überstanden und
war tapferer als je zuvor. So brutal es auch klingen mochte, niemand hatte je
für mich einem anderen die Nase gebrochen und ich war irgendwie auch stolz auf
ihn.
Alex, Linda und ich
schlenderten über den Vorplatz, bis uns ein bekannter Braunschopf auffiel. Jens
und Peer hatten ihren eigenen Stand, mit dem Sponsorenbanner von Peers Bank
geschmückt.
Jens sah uns und kam sofort auf
uns zu. Er betrachtete mich einen Moment und sein Lächeln wechselte zu einem
sorgenvollen Ausdruck.
„Hi Flo. Ist was passiert? Du
siehst merkwürdig aus.“
Ich erzählte es ihm und Alex
setzte die Schilderung fort, als mir die Stimme wegbrach. Jens legte seinen Arm
um mich und führte mich zu Peer, dem er die Geschichte kurz umriss.
„Das ist heftig. Warum bist du
nicht bei ihm? Er braucht dich bestimmt.“
„Ja schon, aber wir haben es so
besproch... verdammt ja, du hast Recht. Die Absprache hatten wir vor der Aktion.
Ich geh ihn suchen.“
Alex und Linda blieben am Stand
und unterhielten sich, vermutlich ausführlicher, über den hässlichen Vorfall.
Ich entdeckte Peter und Dominik weiter vorne, sie gingen Hand in Hand zwischen
den Ständen durch. Hendrik und Luka begrüßten gerade Guido, mit dem sie dann in
der Stadthalle verschwanden, um die Bühne in Augenschein zu nehmen und alles
vorzubereiten.
Josh war nicht zu sehen. Ich
machte mir erneut Sorgen und große Vorwürfe. Aber von Manfred und Doro war auch
nichts zu sehen. Ich ging zum Parkplatz und suchte nach dem Auto, es war
verschwunden. Plötzlich dachte ich an mein Handy und rief ihn an.
„Hi Schatz“, tönte seine sanfte
Stimme aus dem Lautsprecher.
„Hey, ist alles okay bei dir?
Ich konnte dich nirgends finden und mache mir Sorgen.“
„Sorry, ich bin mit Manfred und
Doro unterwegs, wir sind bald zurück. Es ist alles okay. Ich hätte dir Bescheid
geben sollen.“
„Allerdings. Aber jetzt ist ja
alles okay. Ich liebe dich, bis nachher.“
„Ich liebe dich auch. Bis
später, Flo.“ Er drückte das Gespräch weg.
Ich beschloss mich etwas
nützlich zu machen und folgte den Jungs in die Halle, vielleicht brauchten sie
ja noch Hilfe beim Aufbau. Es würde mir jedenfalls helfen, die aufkeimende Wut
abzubauen. Natürlich war nicht alles okay.
Hinter der Bühne klapperte es.
„Jungs, braucht ihr Hilfe?“
„Das wäre toll, Guidos Bus
steht hinter der Halle und es ist noch massig viel Zeug drin“, rief Luka.
Draußen mühte sich Guido mit
einem größeren Lautsprecher ab und ich packte mit zu. Eine knappe Stunde später
war alles ausgeladen und die Jungs schlossen alles an. Ich ging vor die Tür auf
den fast überfüllten Vorplatz und orientierte mich in Jens’ Richtung Josh stand
bei ihm, zusammen mit Manfred, Doro, Alex und Linda. Sie standen alle um ihn
herum, strahlten vor sich hin und Alex löste gerade seine Umarmung von ihm.
Linda machte sie ‚unauffällig’
auf mich aufmerksam. Josh schoss in meine Arme.
„Es tut mir wirklich, wirklich
Leid, dass ich ohne ein Wort verschwunden bin. Und auch dass ich mich nicht an
die Absprache halte, aber es ist mir egal. Darum geht es hier doch, Toleranz.“
Er plapperte wie ein Wasserfall und ich hörte kaum noch hin, da seine Nähe mich
völlig einfing.
Plötzlich spürte ich seine
Zunge, wie sie sich ihren Weg zwischen meine Lippen bahnte.
Erst als unsere Freunde
applaudierten lösten wir uns wieder von einander. Die Welt hatte uns wieder.
Peter und Dominik saßen auf einer Bank in der Nähe und versuchten unseren Kuss
zu überbieten. Ich hielt das für unmöglich.
„Ich habe nachher noch eine
Überraschung für dich“, flüsterte er mir ins Ohr.
Luka
Guido verschwand mit dem
letzten leeren Koffer und räumte ihn in den Wagen. Endlich war alles aufgebaut
und funktionierte. Hendrik nutzte die Gunst der Stunde und küsste mich
leidenschaftlich. Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr mir das die letzten Stunden
gefehlt hatte.
Ein Räuspern schreckte mich
auf. „Sorry, Guido, ich hoffe du kommst...“
„Ich bin nicht Guido.“ Ich
erkannte die Stimme von Max und erstarrte.
„Max, was machst du hier?“
Hendrik wirkte etwas ängstlich, zumal man Max und Simon in den letzten Wochen
öfters zusammen gesehen hatte. Er hatte sich ziemlich verändert, weniger
divenhaft, nicht mehr so... seltsam.
„Ich muss mit euch reden, mit
euch allen. Und noch etwas...“ Es stahl sich so was wie ein Lächeln auf sein
Gesicht.
„Herzlichen Glückwunsch, schön,
dass ihr mit der Heimlichtuerei aufgehört habt. Aber jetzt schnell, trommelt die
anderen zusammen. Es ist wichtig.“
Guido kam zurück und schaute
überrascht auf Max.
„Was willst du hier?“
„Ich erkläre es gleich euch
allen, aber wir müssen erst zu den Anderen.“
Er wirkte ehrlich und besorgt
und giftete nicht wie üblich herum, wenn ihn jemand so behandelte. Also gingen
wir wieder an die Luft. Die Truppe war relativ leicht zu finden, sie standen
alle um den Stand der hiesigen Bank verteilt.
Alex sah uns und ging gleich in
Abwehrhaltung. „Was macht der hier?“
Max erduldete auch diese
Zurückweisung tapfer und ergriff sofort das Wort. „Alex, lass uns das später
klären. Ich muss etwas Wichtiges loswerden, es geht um Joshua. Ihr müsst heute
aufpassen, Simon möchte dir einen Denkzettel verpassen und wollte mich auch
einbeziehen. Aber das ist nicht mein Ding. Er plant etwas.“
Josh verlor zum ersten Mal,
seit ich ihn kennen gelernt hatte, die Beherrschung. Hass zeichnete sich in
seinem Gesicht ab und ich dachte schon, er würde laut brüllen. Aber er tat es
nicht, seine Stimme verwandelte sich in ein eisiges Zischen.
„Einen Denkzettel? Haltet ihr
Mord für einen Denkzettel? Was hab ich euch eigentlich getan? Er hat selber
Schuld an seinem Rauswurf aus der Schule. Das er in den Knast wandert, weil er
mich überfahren wollte ist auch sein Problem. Und was ist mit dir? Du warst
krank und ich war einfach nur zur rechten Zeit da. Das dein Verhalten der Band
auf den Senkel ging ist ebenfalls nicht meine Schuld.“
Er zögerte einen Moment. „Ich
kann einfach nicht mehr, lasst mich doch einfach nur in Ruhe und glücklich
sein.“
Die Härte verschwand aus seiner
Stimme.
„Umbringen? Das wusste ich
nicht. Und ich wollte auch nicht mitmachen, wirklich! Dieser kranke Mistkerl...
Ich wusste nur, dass er heute Abend was machen wollte. Glaub mir bitte. Und du
hast völlig Recht, das mit der Band hab ich mir versaut. Du bist auch wirklich
gut.“
Jetzt waren wir alle etwas
baff. Er hatte sich scheinbar wirklich geändert.
„Wir haben Platz für zwei
Sänger. Jeder von euch hat seine Stärken. Was meint ihr?“ Alex blickte fragend
in die Runde und keiner widersprach. „Max, Josh, was meint ihr?“
Josh zuckte mit den Schultern.
„Wenn ihr wollt, ich mache
gerne mit.“ Max freute sich ehrlich.
Ein Handy klingelte und Josh
griff in die Tasche. „Hallo Mum... shit. Ja, bis später.“
„Was war denn ... oh, du hast
ihnen nicht Bescheid gegeben?“ Florian sah seinen Freund an und unser Sänger
schüttelte zerknirscht den Kopf.
„Die Polizei war eben da, wegen
dem Protokoll. Du weißt ja, ich bin noch bei ihnen gemeldet. Sie hat es gelesen
und... naja, dass Ergebnis hast du eben mitbekommen. Sie kommen jetzt doch etwas
früher, nicht erst zum Konzert.“
Dominik
Die Stimmung sank stetig weiter
und nichts schien sie zu verbessern. Dabei sollte der Tag richtig genial werden
und nun jagte eine deprimierende Katastrophe die nächste. Die Sache mit Max und
der Anruf hatten Josh erneut ziemlich zurückgeworfen, wo er doch gerade wieder
zu einer unverkrampften Haltung gefunden hatte.
Peter ging es auch sehr nahe,
er empfand noch einiges für ihn. Für mich war das aber kein Grund zur
Eifersucht, denn er liebte mich. Der Gedanke an sein Versprechen vom Morgen
besserte meine Laune ein wenig.
„Wisst ihr eigentlich schon,
was ihr heute singen wollt?“
Meine Frage brachte Unruhe in
die Band und damit auch die erhoffte Ablenkung.
„Eigentlich schon“, meinte
Alex, „aber wenn Max mitmacht, dann sollten wir noch schnell was umplanen.
Jungs, lasst uns reingehen.“
Die gesamte Band lief Richtung
Stadthalle zurück. Flo warf mir im vorbeigehen ein leises „Danke“ zu.
Doro grinste. „Du willst nicht
zufällig auch die psychologische Laufbahn einschlagen?“
„Ich weiß gar nicht was du
meinst“, grinste ich.
Peter kicherte.
„Hey, nimm mich gefälligst
ernst! Durchdachtes Handeln schadet meinem schlechten Ruf und der ist hart
erkämpft!“
Paps schüttelte nur den Kopf.
„Was hab ich da nur groß gezogen“, stellte er fest.
„Deinen einzigen
Lieblingssohn“, half ich ihm auf die Sprünge.
„Stimmt, wie konnte ich das nur
vergessen!“ Er nahm mich in die Arme und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Peter und ich machten noch eine
weitere Runde über den Platz, der Hunger trieb mich an einen Würstchenstand.
„Eine Currywurst und eine
doppelte Portion Pommes rot-weiß.“
„Wo steckst du das eigentlich
alles hin? Du bist ja permanent am futtern.“
„Ja, weißt du, dass ist so...
wir müssen einfach nur ganz viel Sex haben, dann können wir uns den ganzen Tag
lang voll stopfen.“
Peter wurde rot, weil man mich
im näheren Umkreis gut verstehen konnte und einige ziemlich anzüglich grinsten.
Wir machten uns wieder auf den
Weg zu den Anderen. Joshis Eltern waren mittlerweile auch hier und Paps redete
auf sie ein.
„Ich habe leider auch nicht
daran gedacht, die Situation hat uns alle sehr aufgewühlt.“
Seine Eltern seufzten auf und
umarmten ihren Sohn. „Mach das bloß nie wieder.“
„Wenigstens hast du nicht alles
von unserem Training vergessen. Deine Reaktion und der Sprung hört sich sehr gut
an“, meinte seine Muter noch.
Florian
Das Treffen mit Joshs Eltern
war gut verlaufen und die restliche Zeit verging wie im Fluge. Baumann kam auf
uns zu, schüttelte sämtliche Hände und bat uns hereinzukommen, das Showprogramm
würde bald beginnen. Bis auf meinen Schatz war die Band auch schon verschwunden.
„Bis später“, verabschiedete er
sich von uns und gab mir einen Kuss.
„Ich hoffe, dass es jetzt
endlich vorbei ist“, meinte Horst.
„Das ist sehr wahrscheinlich.
Simon kommt so schnell nicht aus dem Gefängnis.“
„Hoffen wir es“, warf Angelika
ein, „wer weiß, was seinen Eltern und Anwälten noch alles einfällt.“
„Aber ihr könnt echt stolz auf
euren Sohn sein, er packt das.“
Wir kämpften uns durch die
Menschenmengen zu unseren reservierten Plätzen in der ersten Reihe. Baumann trat
auf die Bühne, dicht gefolgt vom Bürgermeister und einem Funktionär der
Aidshilfe.
„Meine Damen und Herren, ich
übergebe das Wort an Herrn Norbert Baumann, dem wir, gewissermaßen, diese
Veranstaltung zu verdanken haben.“ Der Bürgermeister stellte sich hinter den
Direx und es donnerte Applaus.
„Danke, Herr Bürgermeister.
Aber der Dank gebührt nicht mir, sondern ein paar ganz besonders mutigen
Schülern, die sich, wenn auch unabsichtlich, den Vorurteilen gestellt haben.
Aber es geht heute nicht nur um Homosexualität an Schulen, oder im Allgemeinen,
es geht um Toleranz, um Vorurteile und den Schutz vor Krankheiten. Der Name
dieser Veranstaltung, ‚Aids kennt keinen Unterschied’, macht es deutlich.
Deswegen stehen die meisten Direktoren der Schulen in diesem Kreis in engem
Kontakt und wir erarbeiten einen Aufklärungsplan, den wir in den regulären
Unterricht integrieren wollen. Aber genug der Worte, ich übergebe an die Stars
dieses Abends, die Band ‚Out Now!’.“
Der Applaus fiel diesmal noch
stärker aus und die drei Herren machten den Jungs Platz.
Es wurde still im Saal, wir
alle warteten auf den Anfang. Max trat als erster Sänger nach vorne. Er stampfte
zweimal mit dem Fuß auf und klatschte in die Hände. Das Publikum verstand die
Aufforderung und machte mit, Max präsentierte eine recht passable Version von ‚We
will rock you’. Die Stimmung war echt fantastisch.
Nach dem Song trat Alex nach
vorne.
„Hallo zusammen, den nächsten
Song widmen wir Direktor Baumann. Euch allen noch viel Spaß!“
Endlich trat auch mein Freund
ein Stück vor und die beiden starteten mit Pink Floyds ‚Another brick in the
wall’. Das Gelächter war groß, aber bald stiegen alle in den Refrain ein. Die
Jungs rockten die Bühne und rissen uns mit.
Die Anspannung war völlig aus
Josh gewichen, er gab sein Bestes und es war unbeschreiblich. Die Jungs spielten
diverse Coverversion der aktuellen Charts, einen Song nach dem anderen und sie
wurden nicht müde.
Nach gut neunzig Minuten
machten sie eine Pause und kündigten einen letzten Song an, den sie im Anschluss
spielen wollten. Josh hüpfte elegant von der Bühne und umarmte mich heftig.
„Ihr seid echt der blanke
Wahnsinn“, flüsterte ich ihm ins Ohr.
„Danke. Du, ich bin völlig
vertrocknet, hast du noch was zu trinken?“ Ich riss mich von dem sinnlichen Duft
seines verschwitzen Körpers los und reichte ihm meine Colaflasche. „Danke, das
hab ich gebraucht.“ Grinsend hielt er mir die ehemals volle Literflasche hin.
„Ich muss wieder hoch, gleich
geht es weiter.“ Ich bekam noch einen Kuss und er eilte wieder auf die Bühne.
Das Saallicht ging wieder aus
und auch die Bühnenbeleuchtung wurde, bis auf einen einzigen Spot,
ausgeschaltet. Josh trat in den Lichtkreis.
„Hi Leute, ich bin Josh, das
neueste Mitglied dieser Band. Ich habe die Ehre, unseren ersten eigenen Song
anzusagen. Aber vorher möchte ich noch etwas loswerden. In den letzten Wochen
und Monaten ist sehr viel passiert. Schöne und weniger schöne Dinge. Aber heute
stehen wir hier, der Weg hat uns hierher geführt. Heute stehen wir hier, weil
wir anders sind. Weil alle Menschen anders sind.“
Er unterbrach sich selbst und
suchte meinen Blick in der Dunkelheit des Saals. Seine Augen leuchteten.
„Bevor es weiter geht habe ich
noch etwas zu sagen. Es gibt einen Menschen hier im Saal, der ist nicht nur
anders, er ist auch etwas ganz Besonderes für mich. Florian.“
Ein weiterer, kleinerer Spot
flammte auf und leuchtete mich an. Ich bekam einen Kloß in den Hals, hatte
plötzlich eine Vorahnung, wo dass hinführen könnte.
„Flo, seit dem Tag, an dem ich
dich über den Haufen fahren durfte, ging es in meinem Leben nur noch aufwärts.
Du hast mir geholfen meinen Weg zu finden, mich begleitet und gestützt. Ich bin
dir ewig dankbar für deine Liebe und möchte meinen weiteren Weg mit dir zusammen
gehen.“
Seine Stimme wurde immer leiser
und brüchiger, mir standen bereits Tränen in den Augen und im ganzen Saal
schienen alle selbst das Atmen eingestellt zu haben. Josh verließ die Bühne
erneut und kam auf mich zu. Ich erhob mich wie in Trance.
„Florian, willst du mein Mann
werden und mit mir gemeinsam unseren Weg weitergehen?“
Meine Stimme versagte völlig
und mein Krächzen ging nur mit viel Fantasie als ein ‚Ja’ durch. Er zog mich aus
dem Scheinwerfer Licht und besiegelte unsere Verlobung mit einem Kuss, im Schutz
der Dunkelheit.
„Deswegen war ich heute noch
mal weg“, flüsterte er und steckte mir einen Ring über den linken Ringfinger.
Zeitgleich setzte tosender Applaus ein.
„Ich liebe dich, Josh.“
Er strahlte mich an. „Ich liebe
dich auch.“
Das Bühnenlicht wurde wieder
eingeschaltet und man erkannte die feucht glänzenden Augen der anderen
Mitglieder. Luka und Hendrik hielten sich an den Händen. Ich hörte Dominik, wie
er zu Peter „Ich liebe Dich, mein Froschkönig“ sagte. Die Situation erinnerte
mich spontan an den Song ‚Love is in the air’. Es war mehr als spürbar.
Dann setzte die Musik ein und
Josh ging zurück auf die Bühne. Von den Leuten ringsum wurde ich beglückwünscht.
Joshs Vater lächelte mich an und seine Mutter tupfte mit einem Taschentuch über
ihre tränennassen Augen.
Und dann schwebte seine Stimme
durch den Raum.
„Jahre ohne Hoffnung, dass
Leben ohne Sinn,
Ich lief einfach weiter und kannte nicht das Ziel.
’Das kannst du nicht, das darfst du nicht’ wurde mir gesagt
’Benimm Dich einfach anders, so darfst Du gar nicht sein’.
Doch jetzt geh ich meinen Weg und fang das Leben ein!“
Die Musik wurde etwas rockiger
und die Jungs setzten gemeinsam zum Refrain an.
“I have
this tickling feeling, right under my skin,
That hiding in the closet wont get you very far.
That showing in the crowds is the only way to win.
Out now!...As different as we are.”
Dann wiederholte Josh den Text
alleine auf Deutsch.
„Ich hab dieses prickelnde
Gefühl unter meiner Haut
Denn im Verborgenen zu bleiben bringt dich nicht sehr weit
Ihr müsst Euch in der Menge zeigen, mal sehn ob ihr euch traut.
Zeigt euch! So verschieden wie ihr seid.“
Vom Rest des Songs bekam ich
nichts mehr mit, hing wie hypnotisiert an seinen Lippen und nur der Klang der
Stimme drang noch an meine Ohren.
Erst die ‚Standing Ovations’
rissen mich zurück in die Wirklichkeit. Josh quittierte meinen entrückten Blick
mit seinem sexy Lächeln.
Zwei Stunden später waren wir
endlich alleine zuhause und feierten unsere Verlobung sehr leidenschaftlich. Ein
neuer Lebensabschnitt hatte begonnen.
Epilog (Joshua), ein Jahr später
Einiges war passiert. Simon saß
mittlerweile im Gefängnis, rechtskräftig verurteilt. Das Gericht hatte die
Anträge auf Schuldunfähigkeit abgeschmettert und ihn wegen versuchten Mordes zu
lebenslanger Haft verurteilt. In seinem Computer fand man Dateien, die meine
regelmäßigen Termine und Gewohnheiten enthielten. Er hatte mir nachgestellt und
mehrere Möglichkeiten durchgeplant, wie er mich effektiv beseitigen konnte. Der
Anschlag mit dem Auto war eine Notlösung.
Peter und Dominik wohnten in
einer kleinen Wohnung, ganz in der Nähe von Manfred und Doro, die ihnen das
kleine Reich auch finanzierten. Außerdem bekam Peter Unterhalt von seinen
Eltern, der leider auch gerichtlich erzwungen werden musste, da sie weiterhin
keinen Kontakt hatten.
Manfred lebte nun im Haus der
Reeds, nachdem er seine eigene Wohnung aufgelöst hatte. Alex und Linda, die
ebenfalls noch dort wohnten, planten ihre weitere Zukunft.
Die Band hatte noch einige
Auftritte, aber wir zogen dann irgendwann die Bremse, da ein paar von uns mit
dem Abitur beschäftigt waren. Es war eine anstrengende Zeit, Flo und ich
verbrachten viele Abende mit lernen. Sein Referendariat war mittlerweile beendet
und er bereitete sich auf die letzten Prüfungen für das zweite Staatsexamen vor.
Damit war unsere Beziehung nun
auch endlich, unerschütterlich und frei von jedem Zweifel legal.
Und nun war es endlich soweit,
ich hatte einen Termin mit Direktor Baumann, der mir das Ergebnis meiner
Prüfungen mitteilte. Florian wartete ungeduldig auf dem Schulhof.
„Und, wie ist es gelaufen?“
Ich sah in geknickt an. „Ich
hab das letzte Ergebnis. Es ist schlechter als erhofft. Aber immerhin
bestanden.“
„Herzlichen Glückwunsch, aber
ich versteh das nicht, wir sind doch alles durchgegangen. Du hattest doch alles
drauf.“
Ich grinste ihn an „Ich hätte
aber trotzdem lieber einen glatten Einserschnitt gehabt und nicht 1,1.“
„Du bist doof“, lachte er. „Ich
bin stolz auf dich Joshua Dellmer.“
„Danke. Und gewöhn dir das ab,
in zwei Tagen darfst du es nicht mehr sagen.“
Er nahm meine Hand. „Wie könnte
ich das auch vergessen, zukünftiger Herr Joshua Frederik Dietz.“
Ich warf noch einen Blick auf
das Schulgebäude, den Pausenhof und verabschiedete mich endgültig von meinem
Schülerleben. Hand in Hand gingen wir der Zukunft entgegen.
Ende
|